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Wie gute Zähne eine Beziehung besser machen!

von Petra Nordhaus

„Puh, was ist bei dem im Mund bloß los?!“ Haben Sie sich beim Anblick von ungepflegten Zähnen schon einmal angeekelt weggedreht? 

Wem man ansieht, dass er seine Zähne nicht gut putzt, der wird schief angeguckt. Er kriegt einen Stempel aufgedrückt:

Als nicht reinlich.
Als asozial.
Als undiszipliniert und faul.

In unserer Kultur sind gute Zähne ein Zeichen von Gesundheit und Schönheit.

Es gehört zu einer guten Erziehung, dass Eltern ihren Kindern von klein an beibringen die Zähne zu pflegen. Ja sogar mehr noch: Man erwartet, dass sie täglich dafür einstehen und notfalls auch darum kämpfen, dass die Zähne ihrer Kinder geputzt werden. Gute Zähne sind bei uns sogar so wichtig, dass man sie nicht einfach dem Schicksal einer bestehenden oder fehlenden Erziehungskompetenz der Eltern überlässt. Nein, man klärt auch im Kindergarten und in der Schule darüber auf, wie geputzt werden soll und was passiert, wenn man das nicht tut.

Aber wer putzt tatsächlich schon gerne die Zähne?!

Wohl niemand. Trotzdem tun wir es. Zahnpflege ist etwas, das wir gewohnheitsmäßig tun, weil wir es so von Kindesbeinen an gelernt haben. Unsere Eltern sind dafür mit uns früher in den einen oder anderen Kampf gezogen. Makellose Zähne sind eine Art Statussymbol.

Beim Kampf gegen Karies & Co gibt es deshalb auch klare Handlungsanweisungen über 

die richtige Häufigkeit,
das richtige Equipment,
die richtige Technik,
die richtige Dauer.

Das zeigt:

Eine Alltagsgewohnheit steht auf dem Boden eines Wertes, einer inneren Einstellung, von dem was uns wichtig ist. Ob sie Spaß macht ist nachrangig.

Was uns das in Sachen Beziehung sagt?
Es gilt das gleiche Naturgesetz wie bei unseren Zähnen:

Ohne Alltagspflege werden Beziehungen schlechter!

Allerdings scheint das bis jetzt nicht wirklich in den Köpfen angekommen zu sein. Und es hat noch viel zu wenig den Alltag von Paaren erreicht.

Schließlich gibt es kein tägliches Must-do für die Beziehungspflege, das wir von klein an kennenlernen. Logisch, dass es auch keine konkreten Handlungsanweisungen für ein Must-do gibt.

Paare stehen also vor der Aufgabe ihr eigenes tägliches Must-do zu finden.

Dazu braucht es die Bereitschaft:

  • Herauszufinden, was genau man in der Beziehung täglich pflegen will,
  • hierfür Ideen zu suchen,
  • Verschiedenes auszuprobieren bis man das Passende gefunden hat,
  • Dranzubleiben bis aus der Idee eine Gewohnheit geworden ist.

Das ist anspruchsvoll, weil:

  • dieser Prozess dauert,
  • es keinen klaren Handlungsleitfaden gibt,
  • der Alltag mit all seinen Anforderungen immer wieder ablenkt,
  • niemand da ist der darauf pocht, dass wir am Ball bleiben,
  • es erst einmal keine spürbaren Folgen hat, wenn die Suche wieder einschläft.

Das Bedauern über die versäumte Pflege kommt ganz sicher, wenn der Schaden da ist.

Wenn die Beziehung Schaden genommen hat und die Krise nicht mehr zu übersehen ist, denken viele Partner „Hätte ich doch bloß!“ Es lohnt sich also vorzusorgen.
Aber selbst in der Krise können Sie noch einen Rettungsversuch starten und sich zu zweit auf die Suche nach Ihrem täglichen Pflege-Must-do machen.

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Von Petra Nordhaus - Als Beziehungscoach & Paartherapeutin helfe ich Menschen, in Liebesdingen klarer zu sehen